Am vergangenen Wochenende fand das traditionelle Patrozinium statt – ein Höhepunkt im Kirchenjahr der Gemeinde St. Michael Amberg. Den Auftakt bildete am Samstagabend eine Premiere: Das Kirwa-Warm-Up im Pfarrsaal, musikalisch begleitet von der Band Sunrise Sons, begeisterte die Besucher und stimmte auf das Fest ein.
Der Sonntag begann mit einem feierlichen Festgottesdienst, bei dem ein Projektchor mit der „Kanon-Messe“ von Lorenz Maierhofer musikalisch umrahmte.
Viele von Ihnen kennen meine Lebensgeschichte, so Pfarrer Berzl in seinen einleitenden Worten zur Predigt.
Bevor ich Priester wurde, war ich Soldat und später Militärseelsorger. Oft sah ich in den Büros meiner Vorgesetzten ein Bild eines müden Soldaten mit der Aufschrift: „Klage nicht, kämpfe.“ Warum erwähne ich das in der Predigt zum Kirchweihfest? Es gibt viele Gründe über den bedauernswerten Zustand der Kirche zu klagen: leere Kirchen, Missbrauchsskandale, sinkende Relevanz. Doch hilft das Klagen und Jammern wirklich? Was bringt es denen, die noch kommen?
Was gibt es denen, die fragen, was die Kirche ihnen noch zu bieten hat? Wenn wir kämpfen sollen – wofür kämpfen wir? Und wie soll ich für das kämpfen, was mir in der Kirche wertvoll und wichtig ist?
In der heutigen Lesung aus dem Buch der Könige bittet Salomo Gott, den Tempel mit seinem Geist zu erfüllen. Aber die wichtigere Lesung ist die aus dem Brief an die Korinther, in der Paulus der Gemeinde von Korinth erklärt, wer der Tempel Gottes ist. Es ist nicht der prächtige herodianische Tempel in Jerusalem, sondern ihr seid der Tempel Gottes, ihr seid die lebendige Gegenwart. Ihr seid diejenigen, die dafür kämpfen können, dass die Kirche lebt und wirkt.
Aber wie soll ich kämpfen? Es gibt viele Wege: Die Kirwaleute, die Ministranten, die Chorgemeinschaft, der Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltung – all diese Menschen setzen sich ein. Jeder Einzelne trägt einen kleinen Teil bei, und aus diesen Beiträgen entsteht etwas Großes. Jede Kirche, ob groß oder klein, lebt nicht von Mauern, sondern vom Leben, vom Engagement und manchmal auch vom Streit, der in ihr herrscht.
Heute ist ein Bekenntnistag: **Wir sind da**. Nicht nur heute, sondern auch in Zukunft, unabhängig davon, wer als Pfarrer hier steht. Die Kirche lebt von den Menschen, die sie mit Leben erfüllen: vom Da-Sein, vom Mitmachen, vom Einbringen. Selbst Kritik zeigt: Es berührt uns noch, es ist uns nicht egal.
Heute feiern wir nicht nur einen Gottesdienst, sondern auch das Leben unserer Kirche – gemeinsam, mit Freude und Gemeinschaft.