Nicht nur die Pfarrei St. Georg feiert in St. Sebastian das Winterbergfest, sondern auch die anderen Amberger Pfarreien. Gemeinsam wollen wir zeigen, dass diese Kirche ein Ort ist, an dem sich die Gemeinde der Gläubigen versammelt. Heute sind wir hier versammelt, am Gedenktag des heiligen Märtyrers Sebastian.
Wenn wir diesen Festtag feiern, wollen wir ihn nicht nur als Märtyrer, sondern auch als begeisterten Menschen in den Blick nehmen. Nur durch die Begeisterung für die frohe Botschaft und die Kraft des Heiligen Geistes konnte sich Sebastian so entscheiden und kompromisslos für seinen Glauben einsetzen. „Es hat ihn das Leben gekostet“, betonte Pfarrer Berzl.
Die Begeisterung für den Glauben ist etwas, das uns auch heute noch ein Vorbild und ein Beispiel am heiligen Sebastian sein kann. Glaubenszeugen wie er waren in ihrem Leben und in ihrer Botschaft oft unbequem. Sie stellten sich gegen die Obrigkeit und forderten allzu oft diejenigen heraus, denen sie eigentlich Helfer sein wollten.
Der heilige Sebastian, dessen Fest wir heute feiern, versuchte, seinen Dienst als Soldat des Kaisers und sein Leben als Christ miteinander zu verbinden. Offenbar ist ihm dies zunächst gelungen. Erst durch eine Denunziation wurde er den Verfolgern ausgeliefert.
Die Botschaft, die Jesus verkündet hat, und zu der er uns zur Nachfolge aufruft, ist eine, die anecken darf – ja, vielleicht sogar anecken soll. Sie muss den Nerv der Menschen treffen, die sie hören wollen, aber auch den Nerv derer, die in ihr eine Gefahr sehen. Denn nur so kann Bewegung entstehen. Nur so kann Begeisterung für die frohe Botschaft entstehen, die Jesus uns verkündet hat.
Begeisterung für seine Nachfolge und der Glaube an eine hoffnungsvolle Zukunft – genau diesen Geist brauchen wir heute mehr denn je. Es erfordert Mut, den Nerv der Zeit zu treffen. Vielleicht gelingt es uns, den Mut aufzubringen, den Jesus von seinen Jüngern verlangte. Den Mut, den auch der heilige Sebastian hatte: den Mut, unbequem zu sein, aufzurütteln, mit Ideen, Vorschlägen, Träumen und Hoffnungen für die Zukunft unserer Kirche hier in den Gemeinden von Amberg.
Ich glaube fest daran, dass die frohe Botschaft, die Jesus verkündet hat, auch heute noch Menschen begeistern und ihnen Mut schenken kann. Mut, den Nerv der Zeit zu treffen, damit sich etwas bewegt.